Three oversized matchsticks, presented on pedestals, look like artifacts of an archaeological excavation from the land of giants. Except for their flammable heads, they are burned to a cinder, their angular bodies charred and bent. The glistening red match heads promise explosive power, but the resource for the fire they could start has already been completely consumed - a powerful image for the paradox of potency and powerlessness that characterizes our fragile present. (Sibylle Ryser)
A round shape grows out of wooden branches, which stands out with its strong colors and accentuates its surroundings. Sonja Feldmeier was inspired by an event that took place close to her second studio in Kleinlützel in the canton of Solothurn. Due to the threat of a rockslide, the authorities decided to cut down the trees on the site and plant a landscape of shrubs to give the rock more stability. Two thousand five hundred trees had to make way and some were flown away by helicopter. The felling of this large stock of trees moved the artist emotionally. On walks, she collected what was left of the trees and took them back to her studio. These finds now form parts of the key-like objects and open the way to thoughts about how we deal with our natural environment. They exemplify man›s attempt to orchestrate nature. (Michael Babics)
This sculpture is about a tree that has decided to withdraw into itself. The trunk resting inside the earth and the branches are illuminated and the pulsating light tells of the dreams and thoughts of the sleeping tree.
Sleeping Tree exists in various versions. It first manifested itself as an ice sculpture in the park of a stately historic villa. Over the duration of the exhibition, the sculpture melted, leaving behind a circular pond. link Sleeping Tree #1
A second version is made of black epoxy resin, semi-naturalistic, semi-alien. The life-sized tree, growing down into the earth through itself, as it were - «half tree stump, half volcanic crater» (Claudia Spinelli) - was on view in various outdoor settings. A version as a bronze sculpture, embedded in a planted environment, is being planned.
2021 Vorüber_Gehend Idylle und Künstlichkeit, Biennale Kulturort Weiertal
2013 100 Jahre Meret Oppenheim, Park beim St. Alban-Tor, Basel
2013 Froh Ussicht, Samstagern
2008 Glänz, Kulturförderpreis der Alexander Clavel-Stiftung, Villa Wenkenhof, Riehen/Basel
2020 | Serie von Objekten
Ausstellungen
2018 Auswahl 18 Aargauer Kunsthaus, Aarau
2018 34. KANTONALE JAHRESAUSSTELLUNG, Kunstmuseum Solothurn, Solothurn
2018 Songlines, M54, Basel
2020 | Skulptur
In der Kirche Nossa Dona zeigt Feldmeier Coming Home, eine Arbeit aus der Werkgruppe Home from Home, in der sie ambivalente Aspekte des Themas Heimat untersucht. Coming Home ist, wie die Schwesterarbeit Breaking Home, eine überdimensionierte, mit genügend Lungenvolumen aber grundsätzlich spielbare Flöte. Die Flöte wurde aus einem Baumstamm gefertigt, der mitsamt seinem Wurzelwerk ausgerissen wurde. Der Stamm endet in einem Mundstück. Zwischen Mundstück und Wurzeln sind die Rindenplättchen partiell mit pinkfarbener Forstmarkierung bemalt. Um das Mundstück dominiert die Farbe, sie nimmt aber gegen die Wurzeln hin graduell ab. Die leuchtende Farbe betont die Wucht der zwei gegensätzlichen Kräfte, die sich im Werk gegenüberstehen: Das Ausreissen des Baumes signalisiert eine rohe Gewalt, wie sie beispielsweise in der Natur anzutreffen ist. Die Be- und Umarbeitung des Naturmaterials ‹Baum› zur Flöte hingegen deutet auf menschliches Tun und die Tatsache, dass sich der Mensch die Natur aneignet, um sich ein Zuhause oder eine Heimat einzurichten. Denn: Heimat ist nicht nur fix vorgegeben, sondern kann auch hergestellt werden, indem Menschen sich an einem Ort einrichten und ihn mit Erfahrungen anfüllen. Gleichwohl gelingt diese Herstellung von Heimat nur unter günstigen Bedingungen – dass Heimat auch eine gewaltsame Komponente zukommt, wird dann deutlich, wenn es Menschen verwehrt wird, sich eine Heimat neu oder wieder anzueignen. Die im Raum schwebenden Wurzeln verdichten dies paradigmatisch: Die Entwurzelung suggeriert zwar Heimatlosigkeit, trotzdem behält der Baum zumindest theoretisch die Möglichkeit, wieder irgendwo Wurzeln zu schlagen – und sei es in der Luft. (Sarah Wiesendanger)
Ausstellungen
2020 Biennale Bregaglia, Nossa Dona
2020 36. Kantonale Jahresausstellung | Kunstmuseum Solothurn
Beim Eintreten in den sonst verschlossenen Raum im Baseltor erwartet die Besucher*innen ein Baum, der mitsamt des Wurzelwerks waagrecht im Raum montiert ist. Der ausgehöhlte und verzierte Baum wird mit Löchern versehen zu einer Flöte.
Die Künstlerin lässt eine Fichte so aus dem Boden lösen, dass das Wurzelwerk weitgehend unversehrt bleibt. Der Baum wird ausgehöhlt und wie eine Flöte mit Löchern versehen. Durch Schnitzereien entstehen einerseits fein ausgearbeitete Partien, andererseits bleibt der Stamm an gewissen Stellen roh. Diese Baumskulptur wird inmitten des Innenraumes des Baseltors auf Metallständer gesetzt. Damit transformiert die Künstlerin den Baum zu einem irritierenden Objekt zwischen Flöte und Rammbock. (Anna Bürkli)
Ausstellungen
2020 Zart 2020, Solothurn
2019/20 | Audio-Installation als Pausengong für die Schulanlage Looren, Zürich (Witikon)
Mit ihrem Beitrag «Kaleidophon» installiert Sonja Feldmeier für die Schulanlage Looren eine Klangskulptur als Pausensignal. Zu Anfang und Ende der Pausen wird das gesamte Schulareal in eine räumlich erfahrbare Klangwelt verwandelt. Dafür werden die Bauten sowohl als Instrumente wie auch als Reflexions- und Resonanzkörper eingesetzt. Zeitlich und räumlich versetzt, erschallen auf dem Areal verschiedene Klangintervalle, welche die Schüler in die Pause herausrufen und danach mit einer flügelschlagartigen Bewegung nach innen begleiten.
In der Schaffung des Kompositionskonzepts arbeitete die Künstlerin mit dem Komponisten und Sounddesigner Vojislav Anicic zusammen. In zwei Projektwochen wurden gemeinsam mit interessierten Schülerinnen, Schülern und Lehrpersonen Klänge des alltäglichen Schulbetriebs gesammelt und aufgenommen. Bleistiftspitzen, in Büchern blättern, Ballspiele, Schreibgeräusche oder Turnschuhgetrampel wurden im Tonstudio zu Rhythmen zusammengefügt und mit Klängen und Melodien unterlegt, die von Profimusikern und -musikerinnen gespielt wurden.
(Katharina Dunst)
2020 | Film (25 Minuten)
Alleine unterwegs auf einer Reise in Nordindien erlebt Sonja Feldmeier eine spektakuläre Baumfällung: Ein uralter, heiliger PEEPUL TREE wird von sieben Holzfällern mit Handsägen und Äxten zerlegt. Über mehrere Tage hinweg filmt sie die Vorgänge mit ihrer Kamera. Sie ist mitten im Geschehen, jedoch ohne die Möglichkeit sprachlicher Verständigung. Aus diesem subjektiven Erleben heraus entwickelt sie Audioporträts, die jedem Baumfäller eine individuelle musikalische Präsenz im Film verleihen.
>> Link publication "based on a true story"
Festivals:
Festival International du Court Métrage de Clermont-Ferrand, International competition 2021
Stuttgarter Filmwinter – Festival for Expanded Media, International competition 2021, Team-Work-Award 2021 ex-aequo
BOGOSHORTS, Collections Competition 2020
Tamil Nadu Film Festival 2020; International competition
Delhi Shorts International Film Festival 2020; International competition and Indian Premiere
Festival du Nouveau Cinéma de Montréal,2020; Alchimistes competition
Festival du Film court en Plein air de Grenoble,2020; International competition
Vienna Shorts 2020, International competition; World Premiere
Mit der Bildserie The Peepul präsentiert Sonja Feldmeier neue, eigenwillige Bildfindungen. In unbestimmten Räumen hinterlassen biomorphe Figurationen neonfarbige Spuren; vor flimmernden Sternhaufen funkeln Glutkerne, gefasst von ornamentalen Nerven bündeln. Die grossformatigen Bilder begegnen uns als autonome Werke. Darüber hinaus sind sie Teil eines Werkkomplexes, zu dem auch der Kurzfilm The Peepul Tree gehört.
Hintergrund des inhaltlich und medial weit verzweigten Werkkomplexes ist Sonja Feldmeiers Reise in den Himalaya. In der nordindischen Stadt Haridwar wird sie Zeugin einer spektakulären Baumfällung. Die Künstlerin bleibt eine Woche vor Ort, nimmt das fremde, befremdliche Geschehen mit der Videokamera auf. Sie ist alleine unterwegs, eine sprachliche Kommunikation mit den Baumfällern ist nicht möglich. Mit diesem Material arbeitet Sonja Feldmeier zunächst an einer filmischen Umsetzung. Als Echo auf die Situation und ihre Erfahrungen vor Ort kreiert sie gemeinsam mit dem Filmkomponisten Vojislav Anicic Soundporträts aller Akteure des Geschehens und verleiht ihnen so eine nichtsprachliche, individuelle Präsenz.
In der Dunkelkammer des künstlerischen Prozesses entwickelt und verzweigt sich die Arbeit an The Peepul Tree ins Dreidimensionale und Malerische. Erstmals nutzt Sonja Feldmeier ihre synästhetische Wahrnehmung als direkte Ressource für ihre künstlerische Arbeit. Die Künstlerin widmet sich intensiv dem farbräumlichen Widerhall, den ein Gegenüber in ihr weckt. In der Konzentration auf den fluiden, flüchtigen Charakter des synästhetischen Eindrucks entwickelt sie visuelle «Porträts» der Protagonisten des Geschehens. Mit The Peepul entstehen gleichsam «Innenansichten» der Protagonisten von The Peepul Tree. So findet Sonja Feldmeier adäquate Formen für ein Erleben, in dem sich innere und äussere Bilder überblenden. (Sibylle Ryser)
>> Links The Peepul Tree, Kompositionen (audio):
1. Iltab
2. Bablu
3. Pinstripe
>> Link film The Peepul Tree
>> Link publication "based on a true story"
>> Link Article Kunstbulletin
Ausstellung
2019 The Peepul, John Schmid Projects
Funken Flunkern, 2015
Kunst-und Bau Projekt, Jugendzentrum Werkk, Um- und Neubau der Alten Schmiede, Baden
«Natürlich gab es eine Uniform. Alle trugen sie jede Menge Goldschmuck und Halstücher, entweder um die Stirn oder um ein Arm- oder Beingelenk gebunden. Ihre Hosen waren so riesig, dass sie fast drin versanken, das linke Hosenbein immer aus unerklärlichen Gründen bis zum Knie hochgerollt; auch die Turnschuhe waren spektakulär, die Zungen so lang, dass sie den ganzen Knöchel verdeckten; ohne Baseballkappen lief gar nichts, tief gezogen und wie festgewachsen, und alles, alles war Nike TM. Wo auch immer die fünf auftauchten, hinterliessen sie den Eindruck eines gigantischen Nike-Emblems, einer Manifestation von Markenidentität.»
(Aus: Zadie Smith, Zähne zeigen, ISBN-13 978-3-426-62141-7, S. 277)
Seit jeher vollführen Jugendliche ein schon fast akrobatisch anmutendes Spiel zwischen Abgrenzungs- und Zugehörigkeitsbemühungen. Als wirksames Mittel spielen dabei Logos, Labels und Signete eine wichtige Rolle. Ein beträchtlicher Teil dieser Zeichenkreationen ist von der Vielfalt der Tierwelt inspiriert, so etwa die Logos von Mammut, La Coste oder Puma. Bei meiner Recherche für dieses Projekt interessierten mich die populären Bildwelten der Jugendkulturen aus der Erbauerzeit der Alten Schmiede. Eine der wichtigsten ästhetischen und weltanschaulichen Bewegungen zu Beginn des 20. Jh. schrieb sich die «Jugend» auf die Fahnen: der Jugendstil suchte die Verbindung von Kunst und Populärkultur. In dieser Bildwelt stiess ich häufig auf Schmetterlingsdarstellungen. Ein Tier, das Wandlung und Metamorphose symbolisiert und mit Jugend assoziiert wurde. Weit über diese tradierten Bedeutungen hinaus erscheinen mir Schmetterlinge als passendes «Totemtier» für die Jugend: Mit ihrer schillernden Schönheit, den leuchtenden Farben und signalhaften Zeichnungen verfolgen sie Strategien der Tarnung, Mimikry und Abschreckung, die der Verteidigung ihrer fragilen Konstitution dienen. Auf dem Turm-Neubau funkeln zwei farbig schillernde, runde Zeichen. Dabei bin ich von Musterungen der Schmetterlingsflügel ausgegangen, deren Augenzeichnungen durch Imitation ein grösseres Tier vortäuschen und der Irritation dienen. In abstrahierter Form und starker Vergrösserung sollen solch funkelnde «Augen» ein weithin sichtbares, geheimnisvolles und Identität stiftendes Wahrzeichen des neuen Jugendkulturzentrums sein. Die glitzernden Zeichen haben einen hohen Wiedererkennungswert und verweisen mit einem Augenzwinkern auf jugendliche Verhaltensmuster von Nachahmung und Abgrenzung, die der Identitätsfindung dienen.Tausende von metallisch reflektierenden Pailletten bilden die beiden funkelnden Formen. Der leiseste Windhauch bewegt die kleinen PVC-Plättchen, was einen lebendigen, glitzernden Effekt erzeugt. Die Trägerkonstruktion für die glitzernden Zeichen orientiert sich an der Bauweise urbaner Billboardstützen. Sie orientiert sich an der Deckenkonstruktion der Alten Schmiede und verlängert optisch die Architektur des Turms. Die stählerne Trägerkonstruktion und die feingliedrig glitzernde Oberfläche der beiden Embleme stehen in einem spannungsvollen Kontrast.
Sleeping Tree existiert in verschiedenen Fassungen. Er manifestierte sich zuerst als Eisskulptur im Park einer herrschaftlichen historischen Villa.Über die Ausstellungsdauer hinweg schmolz die Skulptur und hinterliess einen kreisrunden Teich.
Eine zweite Fassung ist aus schwarzem Epoxydharz, halbnaturalistisch, halb ausserirdisch. Der lebensgrosse Baum, der gleichsam durch sich selbst hindurch in die Erde hinunterwächst – «halb Baumstrunk, halb Vulkankrater» (Claudia Spinelli) – war in unterschiedlichen Outdoor-Settings zu sehen. Eine Fassung als Bronzeplastik, eingebettet in eine bepflanzte Umgebung, ist in Planung.
Ausstellungen
2013 100 Jahre Meret Oppenheim, Park beim St. Alban-Tor, Basel
2013 Froh Ussicht, Samstagern
2008 Glänz, Kulturförderpreis der Alexander Clavel-Stiftung, Villa Wenkenhof, Riehen/Basel
«An der Kreuzung vor der Stadt stehen Kühe, glotzen auf das leere Trassee. Ein paar Autos ziehen auf der Parallelstrasse vorbei.
«The video projectionJokershows a black street vendor demonstrating an automatic bubble gun in the shape of a Mickey Mouse head.
Shot in New York, it is a thoroughly mundane scene, the kind you might encounter in major cities around the world without paying much attention to it. Played back in slight deceleration, however, the soap bubbles begin to perform a silent ballet, a dance of transience, as it were, whose metaphorical potential is fiercely counteracted by a cleverly mixed musical setting.» (Konrad Bitterli)
Exhibitions
2006 Dark Angel, Galerie Hans-Trudel-Haus, Baden
2005 Feedback, o.T. Raum für aktuelle Kunst, Luzern
«Die Videoprojektion Joker zeigt einen schwarzen Strassenverkäufer, der eine automatische Seifenblasen-Pistole in Form eines Mickey-Mouse-Kopfes vorführt.
Aufgenommen in New York handelt es sich um eine durchaus alltägliche Szene, wie man ihr in Grossstädten weltweit begegnen könnte, ohne dass man ihr grosse Aufmerksamkeit schenken würde. In leichter Verlangsamung wiedergegeben, beginnen die Seifenblasen allerdings ein stummes Ballett aufzuführen, gleichsam einen Tanz der Vergänglichkeit, dessen metaphorisches Potential eine raffiniert abgemischte Vertonung heftig konterkariert.» (Konrad Bitterli)
Ausstellungen
2006 Dark Angel, Galerie Hans-Trudel-Haus, Baden
2005 Feedback, o.T. Raum für aktuelle Kunst, Luzern
«Das Ding sieht aus wie ein riesiger Knopf, feuchtglänzend, weich und lappig. Es könnte ein Sexualorgan sein, eine japanische Süssigkeit, ein organischer Edelstein oder ein Schluckding, eingebettet in zerknautschtes fellhaftes Textil.
Als Teilnehmer an Sonja Feldmeiers Fiktionen werde ich in eine Welt hineingebracht, die aus ins Grosse aufgeblasenen Elementen der Makrowelt besteht, kombiniert mit Alltagsgegenständen und -materialien. Letztere sorgen mit ihrer Weichheit und Bequemlichkeit für ein generelles Wohlbefinden im Environment. Dagegen sind die Bildobjekte ambivalent, eine Mischung aus Verlockung und Gefahr.» (Daniel Meier)
«Mit Fern- und Nahsicht spielt die raumfüllende Arbeit Darlingtonia. Aus Distanz gesehen, erscheinen die mit Kunstfell bezogenen Skulpturelemente wie ein in den Raum wuchernder Organismus. Tief in den Stoffkörpern befinden sich mit Airbrush bearbeitete Polyesterelemente, deren Motive beim Nähertreten eine eigene Faszination entwickeln. Obwohl in hyperrealistischer Manier gearbietet, sind die Ausgangsfiguren – Makroaufnahmen angebissener Früchte – kaum zu erkennen. Die veränderten Grössenverhältnisse, das Fehlen von Kontext und die Dichte visueller Detailinformation schaffen eine interpretationsoffene Bildstruktur. So wie Tiere in die Grubenfalle der gleichnamigen fleischfressenden Pflanze, so gerät der Betrachter in die Assoziationsfalle der Installation Darlingtonia.» (Nina Güllicher)
« Darlingtoniaalso plays with short and long-sightedness. Seen from a distance, the sculptured elements covered with artificial fur seem to be some monstrous living thing growing in the room. On closer inspection, the motifs of the airbrush-treated polyester objects, buried deep inside the fabric bodies, exude a fascination of their own. Despite their hyper-realistic presentation, the actual inspiration and subject of this piece—magnified photographs of bitten fruit—is barely recognizable. The changed size of things, the lack of context and the density of visual detail create a structure which is entirely open to reinterpretation. Viewers resemble animals trapped in the vortex of the eponymous carnivorous plant as they are slung into the jungle of free association named Darlingtonia.» (Nina Güllicher)
Ausstellungen
2001 Swiss Art Awards, Basel
1999 Jahresausstellung, Kunsthaus Aarau
1999 Darlingtonia, poste d’art contemporain, Fribourg
1999 Melted, Horten, Düsseldorf
«Näher können wir einer Person kaum sein, und doch sind wir unendlich weit entfernt: Zwar erkennen wir alle Adern und Fasern der Iris überdeutlich, schauen weit ins bodenlose Schwarz der Pupille, aber wir sehen das Gegenüber nicht, im Gegenteil. Obgleich Augen ganz bestimmter Personen dargestellt sind, führen die Bilder paradoxerweise fort vom Individuum und münden in die Vorstellung elementarer Energien: Die Strukturen der Iris lassen sich nicht nur als Details eines menschlichen Auges lesen, sondern auch als strömendes Wasser, flackerndes Feuer, magisches Polarlicht oder als Eruptionen der Sonne. (...) Die Person verflüchtigt sich: Beinahe ununterscheidbar fliessen Individuum und Kosmos ineinander. Eine überraschende Metapher für Unendlichkeit – auch nach 15 Jahren noch. » (Markus Stegmann)
Ausstellungen
2013 Lapilli, John Schmid Galerie, Basel
2000 Painterly. The 11th Vilnius Painting Triennial, Contemporary Art Center, Vilnius
1999 Silberfisch, kleines Helmhaus, Zürich
1999 Gisela Bullacher, Sonja Feldmeier, Inge Krause, Bernhard Suhr: Malerei und Fotografie, Kunsthaus Baselland, Muttenz
Text
Markus Stegmann, Kunstbulletin 11/2013 (download)
Phantom 00 entstand in Zusammenarbeit mit Menschen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft, kultureller und sozialer Zugehörigkeit. Gesucht wurden Fans, welche aus der Vorstellung das Gesicht ihres Idols beschrieben.
Als Ausgangsmaterial diente ein digitales Fotoarchiv, das die Polizei zur Herstellung von Phantombildern einsetzt. Die Gesichter wurden solange zeichnerisch bearbeitet und modelliert, bis die Beschreibenden mit dem Porträt ihres Vorbildes zufrieden waren.
«Basel artist Sonja Feldmeier’s phantom 00 is a series of large format posters created with an advanced FBI drawing device that renders, step by step, a person’s mental picture of someone else into portrait form. Replacing the eye witness with various individuals from all walks of life, and an FBI staffer with herself, the artist moves an advanced technology normally devoid of artistic functions into the realm of art practice.» (Julie Dreamer)
Ausstellungen
2002 1:1 Wrong Time Wrong Place #4, Espace d’art contemporain (les halles), Porrentruy
2001 Out of Bounds, Luckman Gallery, Los Angeles
2000 Phantom 00, Aargauer Kunsthaus, Aarau
«Mit Hold the Line transponiert die Künstlerin ihre im Innenbereich entwickelte, installative Arbeitsweise auf eine urbane Situation. Nur wenige Meter von einer Telefonzelle entfernt, konstruiert sie eine Bank aus dickgebündelten, bunten Strängen von Telekommunikations- und Datentransport-leitungen. Durch die Offenlegung dieser Materialschlacht wird jede Illusion eines immateriellen Charakters von Datenvermittlung gestört. Der Standort der Bank ist geprägt durch großstädtische Transitstrecken, da hier wichtige Wege des Straßen-, Schienen- und Personenver-kehrs aufeinandertreffen. Das Flüchtige, kaum Faßbare dieser Umgebung wird verstärkt, indem durch die Telefonzellen und eine benachbarten Briefkasten Medientransfers präsent sind. Direkt vor einer Bushaltestelle gelegen, bietet die Bank den dort Wartenden eine Sitzgelegenheit und bildet eine Schnittstelle im urbanen Personen- und Datentransport.» (Nina Güllicher)
«In Hold the Line, the artist transposes her way of creating installations into an urban situation. A few meters from a public phone box, she has built a bench out of thickly bundled, multicolored telecommunication and data transmission cabling.
2002/2001 | video installation
«The video shows a street artist performing a bizarre dance with a life-size, neatly dressed doll in a subway passageway to loudspeaker music.
Attached to the dancer's feet, the lifeless female body follows his every move; a scene somewhere between involuntary comedy and brutal rape fantasy. This jet-black grotesque runs as a loop on a monitor mounted on a luggage trolley with two suitcases and a piece of plastic tarpaulin. The whole thing is situated in public space, in a kind of duplication of the original situation, the hat for collecting money lying ready.» (Sibylle Ryser)
Exhibitions
2014 Videocity..bs, Foyer Theater Basel2003 Präsentation im öffentlichen Raum im Rahmen der Regionale: Kunsthalle, Plugin, M54, unternehmen mitte, Basel
2002 one fine day, 34k, Berlin
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«Das Video zeigt einen Strassenkünstler, der in einer U-Bahn-Passage zu Lautsprechermusik einen bizarren Tanz mit einer lebensgrossen, adrett gekleideten Puppe aufführt.
An den Füssen des Tänzers befestigt, folgt der leblose weibliche Körper jeder seiner Bewegungen; eine Szene irgendwo zwischen unfreiwilliger Komik und brutaler Vergewaltigungsphantasie. Diese tiefschwarze Groteske läuft als Loop auf einem Monitor, der mit zwei Koffern und einem Stück Plastikplane auf einem Gepäckrollwagen montiert ist. Das Ganze abgestellt im öffentlichen Raum, in einer Art Doppelung der Ursprungssituation, die Mütze zum Geldsammeln liegt bereit.» (Sibylle Ryser)
Ausstellungen
2014 Videocity..bs, Foyer Theater Basel
2003 Präsentation im öffentlichen Raum im Rahmen der Regionale: Kunsthalle, Plugin, M54, unternehmen mitte, Basel
2002 one fine day, 34k, Berlin
«In Iconoclastic Digestion Systems kommen der Künstlerin ein Hund namens Burned Bacon, die zwei Wildschweine Lord und Esmeralda sowie der weisse Hirsch zu Hilfe, um Hitler, Stalin beziehungsweise den Papst zu Fall zu bringen.
In sichtbarer Angriffslust, rascher Annäherung und zaghafter Prüfung gehen die hungrigen Mitspieler auf die Drahtzieher politischer und kirchlicher Macht in ihren Gehegen zu – und werden im fotografischen Augenblick unwissentlich zu ikonoklastischen Mitspielern von Feldmeiers Versuchsanordnung.» (Isabel Zürcher)
«So grotesk, rabenschwarz komisch und makaber hat man Diktatoren, Führer und Ikonen jedweder Couleur bislang noch selten scheitern sehen wie in den Fotoarbeiten Sonja Feldmeiers. Allerlei Gemüse, Obst und Fleischabfälle, Brot und Brötchen, Landjäger und Schweineschnauzen hat die stets konzeptuell arbeitende Schweizer Künstlerin zu kleinen, verblüffende Ähnlichkeit zu ihren Vorbildern aufweisenden Skulpturen arrangiert, nur um sie anschliessend einer hungrigen Meute buchstäblich zum Frass vorzuwerfen. Dass Iconoclastic Digestion Systems, so der ebenso sarkastische wie treffende Titel von Feldmeiers Fotoserie, sich dabei keineswegs auf die symbolische Verfütterung historischer Bösewichter beschränkt, mag empfindsamere Gemüter irritieren, macht aber den eigentlich provokativen Reiz der Arbeiten aus. Denn weit mehr als für Personen interessiert sich die Künstlerin für Glaubenssysteme im weiteren Sinne, für das Verhältnis von Masse und Macht, für Symbole und Ikonen, ihre Identität stiftende Kraft und ihr Ende.» (Christoph Schütte, FAZ)
Ausstellungen
2011 Festival der Tiere, Museum Essl, Klosterneuburg bei Wien
2009 modellhaft, Kunstraum Riehen, Riehen
2006 Il museo insostenibile, Spazio Culturale La Rada, Locarno
2005 Galerie Parisa Kind, Frankfurt
2004 Animal Destinies, Goliath Visual Space, New York
2004 from White to Wild, White Space, Zürich
Werke aus der Serie Iconoclastic Digestion Systems befinden sich in folgenden Sammlungen: Essl Museum Klosterneuburg bei Wien und Sammlung Kunstkredit Basel-Stadt
2006/2004 | video installation
«Neverendingis a cleverly staged video installation in which the conventions of the black box are reinterpreted. The video booth is transformed into the interior of a service elevator, on the back wall of which a permanently opening and closing elevator door is projected.
For brief moments, this door provides a view of various floors, a fitness center, a piano player, an animal shelter, a corridor with several opening elevator doors, a chicken farm, or the cabin of a wide-bodied airplane. In the endless loop of the video work, the fiction of a never-ending architecture is conveyed, a vertical city, so to speak.» (Konrad Bitterli)
«Neverendingpacks life into 20-second video sequences and shows the world as a giant indoor mall. The individual sectors seem unnatural and artificial even when they are stuffed with plants. It is about places that are created by human hands. Feldmeier does not show nature, but situations that depict social scales and hierarchies: a stocktaking from the belly of the Western world.» (Claudia Spinelli)
The installation Neverending is in the collection of the Kunstmuseum Basel since 2012
2013 Sammlungspräsentation, Museum für Gegenwartskunst Basel
2008 Real Estate, Kunstmuseum Solothurn
2006 Visioni del Paradiso, Istituto Svizzero, Roma
2006 emerging artists 06: Schweiz, Sammlung Essl, Wien
2004/05 Auswahl 04, Aargauer Kunsthaus, Aarau
Die Installation Neverending befindet sich seit 2012 in der Sammlung des Kunstmuseums Basel
Text
Giovanni Carmine, Sammeln, Einordnen und Türe öffnen (download)
Giovanni Carmine, Sammeln, Collect Classify and Open Doors (download)
Award
Werkbeitrag Aarau 2013
«Neverending ist eine raffiniert inszenierte Videoinstallation, bei der die Konventionen der Black Box neu interpretiert werden. Die Videokabine ist zum Innenraum eines Warenlifts umgestaltet, auf dessen Rückwand eine sich permanent öffnende und schliessende Lifttüre projiziert wird.
Diese gibt für kurze Momente den Blick frei auf unterschiedlichste Stockwerke, auf ein Fitnesscenter, einen Pianospieler, einen Hort für Haustiere, einen Korridor mit mehreren sich öffnenden Lifttüren, eine Hühnerzucht oder die Kabine eines Grossraumflugzeuges. Im endlosen Loop der Videoarbeit wird die Fiktion einer nicht enden wollenden Architektur vermittelt, einer vertikalen Stadt gewissermassen.» (Konrad Bitterli)
«Neverending verpackt das Leben in 20 Sekunden kurze Videosequenzen und zeigt die Welt als riesengrosse Indoor Mall. Die einzelnen Sektoren wirken selbst dann unnatürlich und artifiziell, wenn sie mit Pflanzen voll gestopft sind. Es geht um Orte, die von Menschenhand geschaffen sind. Nicht Natur zeigt Feldmeier, sondern Situationen, die gesellschaftliche Massstäbe und Hierarchien abbilden: eine Bestandesaufnahme aus dem Bauch der westlichen Welt.» (Claudia Spinelli)
Ausstellungen
2013 Sammlungspräsentation, Museum für Gegenwartskunst Basel
2008 Real Estate, Kunstmuseum Solothurn
2006 Visioni del Paradiso, Istituto Svizzero, Roma
2006 emerging artists 06: Schweiz, Sammlung Essl, Wien
2004/05 Auswahl 04, Aargauer Kunsthaus, Aarau
Die Installation Neverending befindet sich seit 2012 in der Sammlung des Kunstmuseums Basel
Text
Giovanni Carmine, Sammeln, Einordnen und Türe öffnen (download)
Giovanni Carmine, Sammeln, Collect Classify and Open Doors (download)
Auszeichnung
Werkbeitrag Aarau 2013
English version in below
«Für die Videoarbeit Personal Army hat Feldmeier aus ihrem Bilderfundus Menschen, die Camouflage in zivil und als modisches Accessoire tragen, aus ihrem ursprünglichen Kontext separiert und zu einer eigenen ‹Armee› rekrutiert, durch die sie selbst als ein langsam zum grotesken Diktator anwachsender Zwerg marschiert.» (Eva Scharrer)
«Drei Jahre lang hat Sonja Feldmeier in vielen Ländern Menschen gefilmt, die Militärkleider tragen. Ihr Vorgehen bezeichnet sie als ‹Rekrutierungsakt›, der die Personen zu Angehörigen ihrer persönlichen Armee machen. Nach der Bildmontage werden sie zu Protagonisten einer Videoarbeit, in der diese Personal Army chaotisch durch unbekannte Städte marschiert. In diesen Szenarien interveniert die Figur eines Zwerges, der sich im Laufe der Zeit in einen Riesen verwandelt. Er bewegt sich in der Menge und versucht, Ordnung zu schaffen – eine undankbare, fast aussichtslose Aufgabe.» (Giovanni Carmine)
«Dass sich eine Künstlerin im Gewand eines Schaubudengenerals präsentiert, kommt einem zunächst reichlich sonderbar vor. Tatsächlich ist das Motiv aber alles andere als beliebig gewählt: Das Rekrutieren der Soldaten ist eine treffende Metapher für den Akt der künstlerischen Aneignung. So gesehen, thematisiert der erzählerische Kontext von Personal Army nichts anderes als Sonja Feldmeiers eigene Strategie. In Gesprächen betont die Künstlerin immer wieder die Bedeutung der künstlerischen Rekontextualisierung ihrer dokumentarischen Videosequenzen: Sonja Feldmeier arbeitet mit sorgfältig und aufwändig produzierten Rahmenhandlungen. Legt man das Motiv der Rekrutierung in Personal Army als ein grundsätzliches Statement zur eigenen Arbeitsweise aus, dann können wir Sonja Feldmeier nicht nur dabei beobachten, wie sie sich mit vorgefundenem Bildmaterial alimentiert, sondern ihr dabei zusehen, wie sie aus Alltag Kunst macht.» (Claudia Spinelli)
“For three years, Sonja Feldmeier filmed people wearing military clothing in many countries. She defines her process as an “act of recruitment” that turns its subjects into members of her own personal army. Once the footage was edited, they became the protagonists of a video project in which this personal army marches chaotically through unknown cities. A dwarf intervenes throughout each scenario as he gradually turns into a giant. He moves among the masses attempting to create order – a thankless, almost hopeless task.” (Giovanni Carmine)
Ausstellung
2017 Voyage, voyage! – Vom Reisen in der Kunst. Kunstmuseum Olten
2007 Lost Call, Ausstellungsraum Klingental, Basel
Text
Claudia Spinelli, Personal Army_Deutsch (download)
Claudia Spinelli, Personal Army_English (download)